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Schweiz

Das organisierte Chaos im modernen Krieg

1. Die Schweiz und der asymmetrische Krieg
In den letzten 10 Jahren wurden weltweit einige Kriege mit Hochtechnologie-Waffen geführt. Es waren sensationelle Bilder am Fernsehen zu sehen. Nur, was stand wirklich dahinter?
Eine Supermacht mit fast unbegrenzten Möglichkeiten auf der einen Seite und auf der anderen Seite Länder, die nur über begrenzte Ressourcen verfügten. Was benötigt eine Supermacht wie die USA, um einen Krieg erfolgreich zu führen? Sie braucht einen Gegner, der erkennbar eine Armee hat, und Waffensysteme, die sichtbar sind. Nur dann machen Hochtechnologie-Waffen einen Sinn. Natürlich können die Waffen auch getarnt und so der gegnerischen Sicht entzogen werden. Irgendwann müssen sie jedoch bewegt werden, um eingesetzt zu werden. Dadurch werden sie erkennbar und verwundbar.
Die Schweiz spielt im weltweiten Schachspiel Militär mit eigenen Figuren. Wir sind jedoch nicht in der Lage, unser Land mit unserer heutigen Armee erfolgreich zu verteidigen. Die Beschaffung von Hochtechnologie-Waffen in genügender Anzahl kann sich die Schweiz nicht mehr leisten.

 
2. Aktuelle Kriegsschauplätze
In beiden Golfkriegen hatten die Amerikaner die Möglichkeit, den Irakern und dem Rest der Welt ihre Hochtechnologie-Waffen zu demonstrieren. Dies war nur möglich, weil die Iraker ihre Armee nach gängiger Doktrin aufgestellt hatten.
Wir haben es hier mit einer Art Schachspiel zu tun. Beide haben gleichviel Figuren und spielen nach den gängigen Regeln.
Das Resultat war, abgesehen von der kurzen Kriegsdauer, keine grosse Überraschung. Im Kosovo wurden die Grenzen der Hochtechnologie-Waffen sichtbar. Die Serben hatten sich gut getarnt und bewegten sich in der Regel nicht mehr.
Andererseits standen den Serben im Kosovo schlecht bewaffnete Kräfte gegenüber, die sich zuerst organisieren mussten und nur über einfache Infanterie-Waffen verfügten. Mit jedem Tag aber erstarkte die UCK. Welche Lehren können daraus für die Schweiz abgeleitet werden?

 
3. Mögliches Szenario
Welches dürften für einen Gegner der Schweiz die eigentlichen Kriegsziele sein? Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden es die Verkehrsachsen sein. Diese Durchgangsachsen sind für die Wirtschaft Europas von grösster Wichtigkeit.
Sollte aus irgendeinem Grund eine Macht diese Achsen übernehmen wollen, wird sie wohl oder übel in die Schweiz einmarschieren. Anhand dieses Szenarios werden wir die gegenwärtige Schweizer-Armee beurteilen können.

 
4. Schweizerarmee
Unsere Armee wurde nach dem 2. Weltkrieg massiv aufgerüstet und qualitativ immer verbessert. Seit dem Ende des Kalten Krieges wird nun der Mannschaftsbestand zunehmend verringert. Die modernsten Waffen werden in immer kleineren Stückzahlen beschafft. Das Geld reicht einfach nicht aus, um eine grosse Armee mit modernen Waffen auszurüsten.
Wir verkleinern eine Grossmachtarmee auf unsere Bedürfnisse. Es ist offensichtlich, dass wir nicht die gleichen Schachfiguren im grossen Schachspiel haben werden, um eventuellen Gegnern zu widerstehen.
Es wird schon lange diskutiert, dass man im Kriegsfall in den Widerstand geht. Es weiss aber keiner so recht, wovon er spricht.
Des weitern würde ein konventioneller Krieg zur Vernichtung unserer Armee und zur Zerstörung der Infrastruktur unseres Landes führen.

 
5. Ein Alternativkonzept
Das Ziel meiner Überlegungen ist die Ausnutzung der Schwächen des Gegners. Hochmechanisierte Armeen brauchen einen mechanisierten Gegner, um mit ihren Waffensystemen Truppenansammlungen, Material und Munitionsdepots zerstören zu können. Gegen einen einzelnen Füsilier wird kein Panzer eingesetzt!
In meinem Konzept verläuft der Kampf der Armee anders. Je nachdem wie ein Gegner die Schweiz angreifen will, verteidigen Teile der Armee Gebiete, die in der momentanen Situation von grosser Bedeutung sind. Gebiete, in denen der Kampf auch zu Erfolgen führen kann. Der Rückzug in den Gebirgsraum ist aber nur eine Frage der Zeit.
Die Armee kann auch als ganzes den Rückzug in den Gebirgsraum antreten, ohne dass es schon zu Kampfhandlungen gekommen ist. Im Gebirgsraum werden nur die Truppen, die zur Verteidigung nötig sind, weiterhin unter Waffen gehalten. Der nicht benötigte Rest wird mit Waffen und Munition entlassen und steht der Widerstandsarmee zur Verfügung.

 
6. Konkretisierung
Ein Gegner muss das Land besetzen, wenn er die Achsen beherrschen will. Somit muss er Truppen an allen wichtigen Orten stationieren und die Achsen bewachen. Seine Truppenkörper und sein Material machen ihn verwundbar.
Wie soll sich nun der Gegner verhalten, wenn er keine Armee vorfindet, gleichzeitig aber grosse Teile der Bevölkerung gut bewaffnet und jederzeit in der Lage sind, ihm durch Nadelstiche Verluste zuzufügen. (Das dazu notwendige Kriegsmaterial ist eingelagert und steht zur Verfügung.)
Der Gegner wird keinen Ort in der Schweiz vorfinden, an dem er sich sicher fühlen kann!
Die Besatzungsmacht wird mit Durchsuchungen, Verhaftungen, Repressionsmassnahmen etc. reagieren. Der Hass auf die Eindringlinge dürfte noch grösser werden. Diese Situation ist ideal für meine Konzeption.

 
7. Das Beispiel von Langnau am Albis
Langnau am Albis ist ein typisches, durchschnittliches schweizer Dorf. 6680 Einwohner leben auf einer Fläche von 8.66 Quadratkilometern an einer kleinen Bergkette gelegen. Der tiefste Punkt befindet sich rund 460 Meter über Meer und der Höchste befindet sich ca. 850 Meter über dem Meeresspiegel. Das Dorf liegt 10 km weit weg von Zürich an der Hauptachse Richtung Luzern Gotthard. Eine weitere wichtige Strasse ist der Passübergang über den Albis ins Säuliamt. Langnau a/A hat pro Jahr etwa 30 - 40 Stellungspflichtige. Davon gehen 25 - 30 in die Rekrutenschule. 20 - 25 beenden die Grundausbildung. In der weiteren Ausbildung beenden 3 - 4 die Unteroffiziersschule und 1 - 3 die Offiziersschule. Bei einer Dienstzeit von 10 Jahren hat Langnau etwa 200 - 250 aktive Angehörige in der Armee. Diese sind zuerst während 6 - 7 Jahren in den Einheiten eingeteilt und leisten jährlich ihren Wiederholungskurs. Anschliessend sind sie während 3 - 4 Jahren in der Reserve eingeteilt. Rechnet man nun alle ehemaligen Armeeangehörigen, die mindestens die Grundausbildung hinter sich haben, bis zum Alter von 50 Jahren zusammen, so hat Langnau rund 500 weitere ehemalige Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere. Aus diesem Potenzial heraus bildet sich nun die Widerstandsarmee.
Von den 200 - 250 aktiven Armeeangehörigen werden vielleicht 20 - 30 im Gebirgsraum ihren Dienst leisten. Der Rest und alle Ehemaligen bilden den Grundstock der Widerstandsarmee. Aus diesen rund 700 Armeeangehörigen fallen die Spezialisten für MG 51, Dragon, MK 19, M 82 Barretts und Stinger weg. Sie sind unabhängig von der Widerstandsarmee ausgebildet, ausgerüstet und eingesetzt. Sie leben weiterhin unter uns, unauffällig und es ist auch nicht gross bekannt, was sie genau mit welchen Waffen wo machen. Sie sind aber Bestandteil der Widerstandsarmee. Es dürften also noch rund 600 Mann zur Verfügung stehen. Man kann annehmen, dass es im Dorf weitere rund 600 Männer und Frauen gibt, die genug fit sind, um in die Widerstandsarmee aufgenommen zu werden. Diese 1200 Frau/Mann werden nun von im Dorf ansässigen Offizieren und Unteroffizieren an Sturmgewehr, Panzerfaust und Richtladung ausgebildet. Die Ausbildung findet im Dorf an realistischen Standorten statt. Etwa zur selben Zeit werden Waffen und die dazugehörige Munition in grossen Mengen geliefert. Um vom Gegner schwer auffindbar zu sein, wird das gelieferte Material verteilt und gut versteckt. Da die Armee nur 1 bis 2 Monate benötigt, um einen kriegstauglichen Ausbildungsstand zu erreichen, sollte es in einem Dorf auch möglich sein, die Leute an diesen drei einfachen Waffen in kurzer Zeit auszubilden. Als Standardverfahren werden nur der Überfall und der Hinterhalt geübt.
Damit die Ausbildung effizient durchgeführt werden kann, muss eine Dorforganisation geschaffen werden, die das ganze leitet. Im Kriegsfall kann diese Organisation aufgelöst werden. Der Widerstandskampf sollte nicht durch eine Hierarchie geführt oder behindert werden. Die Widerstandskämpfer können schon in der Ausbildungsphase Teams bilden und sich nach eigenen Kriterien organisieren. Es gibt keine festen Strukturen. Der Kreativität muss grösstmöglicher Spielraum gewährt werden. Der Vorteil dieser Idee ist die grosse Motivation der Leute für den Kampf, weil sie ihr persönliches Hab und Gut verteidigen wollen. Zudem sind sie mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut. Auch brauchen sie vor Aktionen keine grossen Vorbereitungen mehr, da sie die Situationen in der Ausbildung bereits zigfach durchgespielt haben. Im weiteren sind bei 1200 ausgebildeten und bewaffneten Widerstandskämpfern nie alle gleichzeitig im Einsatz. Es ist ein riesiges Reservoir an Kämpfern vorhanden, die jederzeit nach eigenem Gutdünken eine Aktion starten können. Es wird keine militärische Infrastruktur aufgebaut. Wir benutzen keine Militärfahrzeuge, weil wir sie auch nicht brauchen. Alles was an Logistik gebraucht wird, stammt aus dem zivilen Bereich. Verwundete werden in die nahegelegenen Spitäler gebracht. Die Transporte werden von den zivilen Rettungskräften durchgeführt. Kriegsgefangene werden keine gemacht. Gegner, die sich ergeben, werden entwaffnet und wieder laufengelassen. Kurz gesagt, der ganze Kampf wird aus dem zivilen Alltag heraus geführt. Das macht es einem Gegner sehr schwer, die Lage einzuschätzen. Denn in jedem Dorf kann der Kampf wieder anders organisiert sein.

 
8. Bewaffnung und Einsatztaktik
Die unterste Stufe der Widerstandsarmee nenne ich die Kurze Distanz (bis 250 Meter). Sie Resultiert aus dem Einsatzgebiet. Dörfer und Städte sind in der Regel stark bebaut und bieten selten offene Räume mit Einsatzdistanzen über 250 Meter. Für den Überfall in stark bebauten Gebieten eignet sich die Panzerfaust gegen Fahrzeuge und Sturmgewehre und Richtladungen leicht gegen Soldaten. Richtladungen leicht können auch gegen Fahrzeuge eingesetzt werden. Es liegt ganz am Gruppenführer, was er wie organisieren will. Für den Einsatz dieser Waffen müssen auch keine grossen Vorbereitungen getroffen werden. Es braucht weder einen Stellungsbau noch eine Feuerunterstützung.
Der Fantasie der Gruppen- oder Truppführer sind keine Grenzen gesetzt. Nach einem Feuerüberfall auf ein Fahrzeug, an einem mit Richtladungen leicht vorbereiteten Platz, kann unmittelbar darauf der Hinterhalt zum Tragen kommen. Die gegnerischen Truppen, die ihren Leuten zu Hilfe eilen, können so mit diesen Mitteln nochmals unter Feuer kommen.
Der Kampf kann am Tag oder auch in der Nacht geführt werden.
Unter solchen Voraussetzungen ist anzunehmen, dass sich ein Gegner nicht allzu oft in Dörfer und Städte begeben wird. Es ist anzunehmen, dass er sich Stellen suchen wird, die sich relativ gut gegen Kurzdistanzwaffen schützen lassen.
 
Die mittlere Stufe nenne ich die Mittlere Distanz (250 Meter bis 800 Meter). Auf der mittleren Distanz setze ich folgende Waffen ein. Gegen gepanzerte Fahrzeuge den Dragon und gegen Menschen das MG 51.
Diese Waffen werden nur von Soldaten eingesetzt, welche auch in den Militärischen Schulen die entsprechende Ausbildung erhalten haben. Es werden auch wieder die gleichen 2 Kampfverfahren angewandt, der Überfall und der Hinterhalt. Auch hier wieder nur kleine Gruppen. Ich sage einfach mal 4 bis 8 Leute. Die Gruppen sollen mobil sein, mit Motorrad oder Bike, damit man auch querfeldein verschwinden kann.
 
Als letzte Stufe am Boden bilde ich die Grosse Distanz (800 Meter bis 1500 Meter). Da im Mittelland auch Gebiete sind, die sich nicht mit der Bewaffnung der Mittleren Distanz bekämpfen lassen, braucht es diese Grosse Distanz. Die Bewaffnung der Grossen Distanz ist relativ einfach. Sie besteht aus dem 40 mm Maschinengewehr MK 19 und dem M 82 Kal. .50 von Barretts. (Beide Waffen sind noch nicht in der Armee eingeführt.) Es ist nicht meine Absicht, den Gegner mit Überfällen und Hinterhalten auf diese Distanz zu vernichten, sondern ich will ihn nur verunsichern. Er muss auf jede Distanz mit Verlusten rechnen und kann sich nicht ungeschützt auf grossen Distanzen bewegen.
 
Als letztes und zugleich als 4. Stufe nehme ich den Unteren Luftraum. Um den Gegner noch mehr zu verunsichern, ist es wichtig auch den unteren Luftraum unsicher zu machen. Die Stinger Teams, die in der Armee noch Dienst leisten, können auch in meinem Konzept eingesetzt werden. Leicht abgeändert mit zivilen Fahrzeugen und als normale Zivilisten in einem Dorf lebend, fallen sie auch nicht auf. Koordination mit der Organisation im Dorf ist nicht nötig.
 
Abstufungen
Ich gehe nur auf die 3 Abstufungen am Boden ein. Diese sind nicht alle gleich gross. Am besten lassen sie sich mit einer Pyramide vergleichen. Der untere Teil mit der Basis ist der grösste. Das ist die Kurze Distanz. Der mittlere Teil ist schon massiv kleiner, das ist die Mittlere Distanz und der Obere Teil, die Spitze mit ganz wenigen Leuten, ist die Grosse Distanz.
 
Eine Aufteilung nach Prozenten ist sehr schwierig.
Meine Schätzung ist etwa folgendermassen:
 
Kurze Distanz      85 %    bis    90 %
Mittlere Distanz      5 %    bis    10 %
Grosse Distanz      2 %    bis    5 %

 
Ungefähre Bewaffnung für Langnau:
 
Kurze Distanz
Für Langau mit 1200 Wehrfähigen Leuten braucht es als Grundbewaffnung 1200 Sturmgewehre. Damit sind ungefähr 20 % der Einwohner des Dorfes ausgerüstet. Es sind 100 Abschussgeräte mit je 4 Panzerfäusten und 200 Richtladungen leicht bereitgestellt.
 
Mittlere Distanz
Für Langnau sind das 60 Mann.
Es sind 10 Abschussgeräte mit je 4 Lenkwaffen bereitgestellt.
MG 51 werden 5 bereitgestellt
 
Grosse Distanz
Für Langnau sind das 20 Mann.
Diesen stehen 3 MK 19 und 3 M 82 Kal. .50 von Barretts zur Verfügung.
 
Davon ausgehend, dass der Rest der Schweizerbevölkerung im gleichen Massstab ausgerüstet wird wie Langnau, ergeben sich etwa folgende Zahlen:
 
Sturmgewehre      1'500'000   Stück
Abschussgeräte Panzerfaust      100'000   Stück
Richtladungen leicht      150'000   Stück
Abschussgeräte Dragon      10'000   Stück
MG 51      5'000   Stück
MK 19      3'000   Stück
M 82      3'000   Stück

 
9. Beispiele von Kampfeinsätzen

Kurze Distanz
Beispiel 1: Mech Aufklärungszug versucht mit 4 Spz und weiteren Fahrzeugen auf einer Hauptachse das Dorf aufzuklären. Die vordersten Fahrzeuge werden innerhalb des Dorfes mit Panzerfäusten unter Feuer genommen und zerstört. Der Rest des aufklärenden Zuges versucht nun seine verletzten Leute aus dem Dorf herauszuholen. Daraus ergeben sich wieder mehrere Möglichkeiten den Rest der Truppe in vorbereiteten Aktionen zu vernichten. Es baut sich also ein Kampf aus der jeweiligen Situation auf. Die Verteidiger müssen so flexibel sein und sich den jeweiligen Möglichkeiten anpassen. Es ist auch hier zu beachten, dass man nicht mit zu vielen Leuten die Aktion startet und nur so viele Leute einsetzt wie nötig. Es ist der Führung im Dorf überlassen, ob man sich bei jeder Möglichkeit engagiert. In der kurzen Distanz ist es wichtig, dass man sich wirklich an die kürzesten Distanzen hält! So kann man dem Gegner die Möglichkeit nehmen, sich mit Artillerieeinsatz die Verteidiger vom Leib zu halten. Die Verzahnung im Kampf soll so eng wie nur irgendwie möglich sein! Gefahr droht höchstens von Kampfhubschraubern, nur welches Land hat die schon in so grosser Anzahl zur Verfügung?
 
Beispiel 2: Eine wichtige Kreuzung im Dorf ist durch Spz gesichert und bewacht. Bei günstiger Situation wird auf den militärischen Verkehr ein Überfall mit Panzerfäusten durchgeführt. Der weitere Raum um den Überfallplatz wird mit Richtladungen leicht verseucht. Der Rückzug des Panzerfaust-Teams erfolgt ins Dorf und der Rückzugsweg ist ebenfalls mit Richtladungen leicht verseucht. So ist es möglich einen Verfolger mehrere Male zu treffen.
 
Mittlere Distanz
Beispiel 1: Bewachte Kreuzung mit Spz und Kpz: Mit 2 Dragon auf die Fahrzeuge einen Überfall ausführen und dann augenblicklich wieder verschwinden.
 
Beispiel 2: Bewachter Nachschubplatz: Ankommende oder Verlassende Fahrzeuge mit Dragon oder Mg 51 überfallen und sofort wieder verschwinden.
 
Grosse Distanz
Beispiel 1: Wichtige bewachte Kreuzung in offenem Gelände. Ein für einen Gegner relativ unsicherer Standort, weil er nach allen Seiten offen ist. Feuerüberfall aus grosser Distanz mit dem MK 19 oder mit dem M82.
Hier geht es nicht darum, den Gegner zu zerstören und zu vernichten, sondern ihm mit einer Feuergarbe von wenigen Sekunden oder 1 bis 2 Schuss ein paar Verluste zuzufügen und vor allem ihm aufzuzeigen, dass es für ihn keinen sicheren Standort gibt.

 
10. Der Gebirgsraum
Im Gebirgsraum werden alle nötigen Waffen und Munitionen gelagert und produziert. Alle Anlagen befinden sich tief unter Tage, was ja zum Teil heute bereits der Fall ist. Die Nord-Süd Achsen, die durch den Gebirgsraum verlaufen, werden dort wirksam unterbrochen. Anhand diesen Vorgaben kann die Grösse des Gebirgsraumes festgelegt werden.
Luftlandungen im Gebirgsraum sind möglich und auch zu erwarten. Fragt sich nur, ob es schlussendlich auch Sinn macht, wenn anschliessend keine Landverbindung hergestellt werden kann.
Ich möchte nochmals hervorheben, dass der Gebirgsraum so klein wie nötig zu halten ist, damit der Gegner möglichst viel Land mit viel Bevölkerung unter Kontrolle halten muss.

 
11. Nachschub
Die Depot sind gefüllt und man hat die gewünschte Anzahl Waffen und Munition zur Verfügung. Das ganze Material ist dezentral übers ganze Land, aber zur Hauptsache im Gebirgsraum eingelagert. Im Krisenfall wird nun in einer ersten Phase das Material näher an die Verbraucher ausgelagert. Es wird in die Dörfer geliefert. Die Sturmgewehre und die dazugehörige Munition wird an die Bevölkerung verteilt. Die nötigen Panzerfäuste und Richtladungen leicht, die für die Ausbildung benötigt werden, werden auch abgegeben.
Bei akuter Bedrohung, wenn man annehmen muss, es könnte innert ein paar Tagen losgehen, wird alles an die Einsatzkräfte abgegeben. Die Waffen und die Munition für die Kurze Distanz werden in einer Schalenverpackung angeliefert, damit sie möglichst gut gegen Wasser und Schmutz geschützt sind. Dadurch wird das sichere Verstecken auch etwas einfacher. Man kann die Waffen vergraben, im Wasser versenken oder sonst irgendwohin damit.
Es ist mir klar, dass ein Gegner mit systematischem Suchen einiges finden wird. Ich glaube aber kaum, dass er genügend Zeit und Leute zur Verfügung hat, um die Schweiz umzugraben.
Die Waffen und die Munition für die Mittlere und die Grosse Distanz werden ebenfalls an die Teams abgegeben und von den Leuten gemäss ihren Aufträgen versteckt.
Nachschub aus den Produktionsstätten und Lagern aus dem Gebirgsraum ist erhältlich. Der Transport ist sicher nicht einfach, da aber alle Waffen und die dazugehörige Munition von Erwachsenen getragen werden kann, sind den Transportmöglichkeiten wiederum keine Grenzen gesetzt. Höchstens wenn gegnerische Linien infiltriert werden müssen. In unserem Gelände, mit unseren Kenntnissen sollte dies aber trotzdem machbar sein.
Bei der abgegebenen Menge zu Beginn, braucht es sicher längere Zeit keinen Nachschub.

 
12. Ein denkbarer Kriegsfall
Kommt es zur Besetzung der Schweiz, die Waffen und die Munition sind verteilt, die Bevölkerung ist ausgebildet und die Verteidigung organisiert, sollte diese ohne Widerstand auch zugelassen werden. Die einzigen Stellen, wo mit Widerstand und Kampfhandlungen zu rechnen ist, sind die Eingänge zum Gebirgsraum. Der ganze Rest muss, wenn irgendwie möglich, dem Gegner unzerstört überlassen werden.
In dieser Annahme haben sich Teile der Regulären Armee, mit sämtlichem Material, Waffen und Munition in den Gebirgsraum zurückgezogen. Zur Verteidigung des Gebirgsraum wird nur ein kleiner Teil benötigt und unter Waffen gehalten. Der Rest wird mit Waffen und Munition entlassen. Diese sogenannten Zivilisten stehen nun der Widerstandsarmee zur Verfügung und können in den Kampf integriert werden.
Wie im Kosovo und auch in anderen ähnlichen Kriegsbeispielen dauert das ganze Prozedere ein paar Tage, bis sich der Gegner einigermassen eingerichtet hat.
Je nach Situation wird der Kampf gemeinsam eröffnet oder sofern dies nicht machbar ist, wird er sofort individuell gestartet. Beginnt der Kampf an einer Stelle, ist damit zu rechnen, dass sich nun die Kämpfe über das ganze Land ausbreiten werden. Es braucht keine Koordination zwischen den Städten und Dörfern. In einem solchem Kampf, wo sich schlussendlich die ganze Bevölkerung auf den Gegner stürzen kann, ist nicht mit einer langen Kampfdauer zu rechnen.

 
13. Grundsätze

 

 

· 

Die Bevölkerung darf ihre Gebiete auf keinen Fall verlassen.

 

 

· 

Die gesamte Bevölkerung ist als eine bewaffnete Einheit anzusehen.

 

 

· 

Sie handelt selbständig und steht nicht unter Kontrolle einer Führung.

 

 

· 

Die einzige Koordination ist die Auslösung der Kampfhandlungen.

 

 

· 

Die Organisation der Dörfer und Städte muss soweit vorbereitet sein, dass auch beim Ausfall der lokalen Führung der Kampfauftrag ausgeführt werden kann.

 

 

· 

Militärische Führung und zivile Führung müssen sich miteinander abstimmen.

 

 

· 

Das endgültige Ziel ist die Vertreibung des Gegners.


 
14. Regeln der Kampfverfahren

 

 

· 

Es gibt nur 2 Kampfverfahren: Hinterhalt und Überfall.

 

 

· 

Auf der kurzen Distanz muss eine enge Verzahnung mit dem Gegner angestrebt werden.

 

 

· 

Der Kampf wird durch keine Regel begrenzt.

 

 

· 

Der Gegner wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft.

 

 

· 

Der Kampf ist initiativreich zu führen.


 
15. Schlussgedanken
Mit meiner Kampfdoktrin sollte es auch möglich sein, die Zerstörung des Landes in Grenzen zu halten. Ein Gegner wird seine Luftwaffe und seine Artillerie nicht wirksam einsetzen können. Er wird nur noch seine Panzertruppe und Mechanisierte Infanterie verwenden können.
Die traditionelle Fuss-Infanterie ist überall abgeschafft. Beim Säubern der Dörfer wird er schnell einsehen, dass er zu wenig Soldaten zur Verfügung hat. Er wird auch nicht erkennen, wo der Gegner überhaupt ist.
 
Der Fantasie und Kreativität der Kriegsführung dürfen keine Grenzen gesetzt werden. Das Ziel unserer neuen Armee ist die Erhaltung der Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz.

 
© Ernst Frieden, Langnau am Albis, Juli 2003
 
 
 
   
   
 
 
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